Samstag, 10. Juni 2006

Man muß nicht Erster sein um (Menschen) zu gewinnen

Was war das für eine tolle Weltmeisterschaft! Wir sind aber nur dritter geworden. Nur Dritter? Das habe ich von keinem gehört und das ist auch nicht wichtig. Wichtig ist was diese WM bewirkt und gezeigt hat.
„Die Welt zu Gast bei Freunden“. Das Motto ist doch fast eine Untertreibung für das was wir erlebt haben. Alle Fußballfreunde sind mit einer prima Erfahrung wieder nach Hause gefahren. Die Möglichkeit, daß die ganze Welt in Deutschland mit Deutschen und allen anderen eine riesige Party feiern kann, auch wenn man zu einer anderen Mannschaft hält. Wie schnell sind die Unkenrufe wegen einer vermeintlichen nationalistischen Gefahr verstummt. Unter anderem auch, weil sich wohl keiner in die peinlichen Reihen der GEW einreihen lassen wollte, nachdem die sich lächerlich gemacht hatte. Nur schade, daß solche Leute unsere Kinder unterrichten. Es stellte sich aber heraus, daß aus dem Schwenken von schwarz-rot-goldenen Fahnen keine Gefahr ausgeht. Im Gegenteil! Wenn das, was wir in den letzten vier Wochen erlebt haben nationalistisch gewesen sein soll, dann kann man nur mehr davon verlangen. Es wurde sogar schon darüber nachgedacht die Stimmung in Einmachgläser zu konservieren. Das wäre für alle gut und DER Expotschlager. Wir haben im Ausland eine Menge guter Eindrücke hinterlassen und viele Menschen für uns gewonnen.
Richtig beeindruckt war ich aber auch über unsere Torhüter. Keine hätte sich getraut, so etwas vorherzusagen. Da wird kurz vor der WM der „Titan“ des Deutschen Tors auf Platz zwei gestellt und keiner hätte sich gewundert, wenn er nicht zum Turnier mitgekommen wäre, oder Unfrieden in der Mannschaft gestiftet hätte. Aber das Gegenteil ist eingetreten. Kahn war nicht nur mit von der Partie, sondern war außerdem eine Stütze für die Deutsche Mannschaft. Sogar seinem Konkurrenten spricht er Mut zu, kurz vor dessen schwierigster Aufgabe, dem Elfmeterschießen gegen Argentinien.
Jens Lehmann drückte dann seinen Dank und Anerkennung, auch der gesamten Mannschaft, dadurch aus, daß Oliver Kahn sein Abschiedsspiel gegen Portugal bestreiten durfte. Es ist doch egal, welche Nummer auf dem Rücken steht, bei dieser WM waren beide spitze und haben mich sehr beeindruckt. Beide stehen symbolisch für das was wir von der WM in unserem Land behalten sollen.
Der erste ist zwar der Sieger, aber er muß noch lange nicht der Gewinner sein. Wir haben mit Sicherheit am meisten gewonnen, nämlich jede Menge neue Freunde. Der sogenannte 12. Mann hat ein großes Turnier gespielt, und mal ehrlich, den besten Fußball hat die Deutsche Mannschaft präsentiert. So weitEr Machen.

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